Infobrief 02/2020 vom 24.05.2020

Werte Gärtnerinnen und Gärtner,

das Jahr zeigt sich bisher schon wieder trocken. Der Niederschlag zum Maibeginn reicht aber den gut angewachsenen Kulturen noch aus (im Gegensatz zu meinem Grasland und Getreide). Die Eisheiligen waren in diesem Jahr tatsächlich kalt, Gurken und Kürbis hätten die kalten Nachttemperaturen im Freiland nicht überlebt.

Bitte errichten Sie keine hochragenden Schutzvorrichtungen (z.B. Folie oder Vlies für Tomaten) in ihren Parzellen. Diese Mini-Zelte sehen nicht schön aus und landen bei unserem sehr guten Windstandort früher oder später im nächsten Zaun.

Möhren und Pastinaken sind kaum aufgelaufen. Warten Sie vielleicht noch 10 Tage ab. Sehen Sie genau nach, ob Sie Pflanzen in den betreffenden Reihen haben, sonst können Sie breitflächig Unkraut ziehen. Wer einen Totalausfall in einer der anderen Kulturarten vorfindet, kann sich gerne persönlich melden und wir finden Ersatz.

Es folgen nun einige Hinweise zu den Kulturarten in ihren Parzellen:

  • Kartoffeln: Die Stauden sind gut und für das Datum weit entwickelt. Die Käfer leider auch. Der Wettlauf ist in Gang. Ab ca. 1. Juli können Sie die am weitest entwickelten Stauden für den kurzfristigen Bedarf ausgabeln.  Lagerfähig sind nur festschalige Kartoffeln und dies ist erst 3 Wochen nach dem Absterben des Laubes der Fall. Meine eigene Haupternte wird im August stattfinden. Bei anhaltender Trockenheit empfehle ich Ihnen nach den Erfahrungen der beiden Vorjahre die lagerfähigen Knollen zügig zu ernten um den Drahtwurmbefall möglichst gering zu halten. Diese bohren sich im weiteren Jahresverlauf in die Kartoffeln auf der Suche nach Wasser.
    Ein sinnvoller Tipp einer Mitgärtnerin bezüglich der Kartoffelkäfer: „zur Minderung des Befallsdruckes möchte ich eine aktuelle Empfehlung an die Parzellenpächter anregen, bei jedem Besuch der Parzelle eine Sichtung der Blattunterseiten der Pflanzen auf vorhandene Gelege vorzunehmen und die Gelege mitsamt Blatt (Teilstück) zu entfernen. Ein paar paarungswillige Käfer werden dabei sicher auch gefangen. Bei 8 kleinen Reihen ist dies ohne großen Zeitaufwand möglich und würde je Gelege und Pflanze ca. 20 bis 50 Larven mit entsprechender Fraßtätigkeit weniger bedeuten.“ Die gesammelte Beute kann den Hühnern in den Auslauf gebracht werden.

Kartoffelkäfer (links) und seine Gelege auf den Blattunterseiten der Kartoffelpflanzen (rechts)

  • Radieschen: Die Radieschen sind reif und sollten geerntet werden.
  • Zwiebeln: Die gelben Zwiebeln können wahlweise für den kurzfristigen Bedarf als Lauchzwiebeln oder frische Zwiebeln geerntet werden oder ausreifen. Für eine Langzeitlagerung ist wichtig, dass sie richtig trocken sind. Dazu empfehle ich, die Zwiebeln Ende August/September auszugraben und zwei Tage in der Sonne liegen zu lassen.

Ihr Mittelhammshof